Symposium Autonomes Fahren – Unsere Erkenntnisse für den Durchbruch in Europa
Autonomes Fahren hat das Potenzial, die Mobilität grundlegend zu verändern, insbesondere als Ergänzung zum ÖPNV. Bedarfsgesteuerte autonome Fahrzeuge können Betriebskosten senken, den Fahrermangel lösen und den Verkehr sicherer machen. Es trägt zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten bei und fördert die Mobilität auf dem Land. Doch während die USA und China große Fortschritte machen, hinkt Europa hinterher.
Wie Europa den Durchbruch schaffen kann, haben wir diese Woche im Rahmen unseres Symposium Autonomous Driving im Munich Urban Colab diskutiert. Unter der Schirmherrschaft von Verkehrsminister Volker Wissing, der die Vision verfolgt, Deutschland als Leitmarkt für autonomes Fahren zu etablieren, haben wir in inspirierenden und aufschlussreichen Keynotes sowie Panel-Diskussionen gemeinsam mit führenden Experten Strategien erarbeitet, wie Europa aufholen kann.
Fakten zum Stand Europas beim Autonomen Fahren
In den USA sind bereits 700 Waymo-Robotaxis in drei Städten unterwegs, die wöchentlich 100.000 bezahlte Fahrten durchführen und zum alltäglichen Verkehrsmittel geworden sind. Waymo investiert seit 15 Jahren rund 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr in die Technologieentwicklung. In China hat Baidu bereits über 6 Millionen Fahrten mit Robotaxis absolviert, die für jedermann buchbar sind.
In Deutschland gibt es zahlreiche örtliche Projekte mit durchschnittlich nur fünf Fahrzeugen. Das Bundesverkehrsministerium hat in den letzten Jahren zwar rund 70 Projekte mit 290 Millionen Euro gefördert, jedoch sind bisher nur wenige Ansätze für eine breitere Skalierung sichtbar.
Wichtige Erkenntnisse für Europas Fortschritt im autonomen Fahren
👉🏼 Ein klares Zielbild für das autonome Fahren im ÖPNV auf nationaler und europäischer Ebene ist notwendig, um den Markthochlauf in Gang zu setzen
👉🏼 Kollaboration entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist essentiell
👉🏼 Derzeit fehlt ein lebendiges Ökosystem in Europa, das jedoch entscheidend für den Erfolg des autonomen Fahrens ist.
👉🏼 1–2 Modellregionen mit mindestens 1.000 Fahrzeugen sind entscheidend, um marktfähige Produkte zu entwickeln, Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern und den Markthochlauf zu beschleunigen.
👉🏼 Skalierbare Geschäftsmodelle sind entscheidend
Empfehlungen an die Politik
👉🏼 Fördergelder sollten auf ein bis zwei große Modellregionen konzentriert werden, statt auf viele kleine Projekte. Eine Modellregion sollte ein On-Demand-Sharing-Angebot für eine Metropolregion testen, während die andere im ländlichen Raum angesiedelt sein sollte, um die unterschiedlichen Anforderungen und Potenziale beider Gebiete zu adressieren.
👉🏼 Die Gesetzgebung und Genehmigungsprozesse sollten kontinuierlich angepasst werden, um den neuesten technologischen Entwicklungen, wie beispielsweise den neuen End-to-End-Softwarelösungen, gerecht zu werden.
👉🏼 Zudem ist es wichtig, Investitionen attraktiv zu gestalten, indem Anreize geschaffen werden, die privates Kapital anziehen und so zur Überbrückung von Finanzierungsengpässen in der Technologieentwicklung beitragen.
👉🏼 Vergabeprozesse flexibilisieren
Eine offene Frage bleibt
Wie kann die Politik dazu beitragen, dass ein aktives und nachhaltiges Ökosystem für autonomes Fahren in Europa entsteht? Die Beantwortung dieser Frage wird entscheidend sein, um die Zukunft des autonomen Fahrens erfolgreich zu gestalten.
Wie geht's weiter?
Wir wollen das Thema weiter vorantreiben und werden in den kommenden Wochen gemeinsam mit unseren Partnern entscheiden, an welchen konkreten Aspekten des autonomen Fahrens wir als Nächstes arbeiten werden.
Habt Ihr Interesse, mehr zu erfahren? Oder könnt Ihr Euch vorstellen, gemeinsam mit uns und unseren Partnern Innovationen voranzutreiben und Teil unseres Ökosystems zu werden? Dann freuen wir uns auf Eure Nachricht an:
mobility@unternehmertum.de