Welche Potenziale und Hürden bietet privates Carsharing in der Praxis?
Mit dieser Frage im Blick fiel im November 2022, im Rahmen unseres Co-Innovationsformats citizen mobility, der Startschuss für das Pilotprojekt #Hausflotte. Gut ein Jahr lang haben wir, das Team des Digital Hub Mobility von UnternehmerTUM, zusammen mit unseren Projektpartnern Herausforderungen rund ums private Carsharing beleuchtet und mögliche Lösungen vertestet. Wir konnten interessierten Bürger*innen in und um München nachbarschaftliches Carsharing näherbringen und haben diese dabei unterstützt, eine Hausflotte auf die Straße zu bringen. Mit dem Ziel, (Einstiegs-)Hürden zu verstehen und Zukunftspotenziale zu identifizieren.
#Hausflotte Pilotprojekt in zwei Phasen
Einblicke ins Projekt
Unsere Erkenntnisse
1. Das Potential ist groß und Motivation ist vorhanden 🚗
Das Projekt hat gezeigt, dass es eine passende Zielgruppe gibt, die nur selten ein Auto braucht und offen für privates Sharing ist. In Phase 2 konnten wir über 100 Interessierte für eine Anmeldung zum Pilotprojekt begeistern.
2. Wenn's läuft, dann läuft's 🤝
In der Praxis verliefen die Organisation und der Betrieb der Hausflotten reibungslos. Benita aus Schwabing berichtete: „Eine Hausflotte, in der alle freundlich miteinander kooperieren, kann eigentlich nur gut funktionieren.“ Die Umsetzung des Konzepts erweist sich als ausgesprochen flexibel und individualisierbar.
3. Ins Machen kommen braucht Zeit ⏳
Es braucht Zeit, um loszulegen: „Ich habe lange nach jemandem gesucht, der sich mit mir das Auto teilen möchte“, erzählte uns Tanja aus Fürstenfeldbruck. Von unseren über 100 Interessierten haben nur acht Hausflotten mit etwas mehr als 20 Nutzer*innen während des Piloten tatsächlich geteilt.
4. Nachbarschaftliches Carsharing ist ein erklärungsbedürftiges Konzept 📢
Das Prinzip privates bzw. nachbarschaftliches Carsharing scheint nicht selbsterklärend zu sein. Insbesondere zu Beginn gilt es viele Fragen zu klären. Dies ist zeit- und kostenaufwendig und lässt sich zudem schlecht skalieren.
5. Das Interesse ist groß, der Tatendrang eher gering
Viele Interessierte halten nachbarschaftliches Carsharing für eine gute Idee, zeigen perspektivisch jedoch nur wenig Tatendrang. Aber woran liegt das? 🔽
Warum fliegt privates Carsharing (noch) nicht?
So geht es weiter
Das Projekt #Hausflotte wurde im Januar 2024 abgeschlossen. Wir haben erkannt, die Zeit für eine Skalierung ist noch nicht reif. Es fehlt der Push. Wir finden aber, nachbarschaftliches Carsharing hat großes Potential. Deshalb geht es in anderen Projekten weiter:
die #Hausflotte im Neubürger-Paket der Landeshauptstadt München
weitere Community Treffen in Neuperlach und Fürstenfeldbruck
im Projekt ComfficientShare im Projektcluster MCube
bei unserem Projektpartner BMW Group
bei unserem Projektpartner AnyMOVE
Noch Fragen?
Du hast Fragen oder Anregungen zum Projekt? Du möchtest in deinem Projekt oder deiner Stadt nachbarschaftliches Carsharing voranbringen und willst mehr zu unseren Erkenntnissen aus dem Projekt wissen? Dann schreib uns gerne eine E-Mail an hausflotte@unternehmertum.de.
Bitte habe etwas Geduld, wenn du nicht sofort eine Antwort von uns bekommst. Wir haben das Projekt Hausflotte im Januar 2023 abgeschlossen und stellen uns aktuell der nächsten Herausforderung urbaner Mobilität. Mehr dazu hier.